Historischer Stadtrundgang (Camera Historica)
Ein Blick in Eilenburgs Vergangenheit ist schwierig, aber nicht unmöglich. Im April 1945 versank eine Stadt in Schutt und Asche, die Martin Luther im Mittelalter als gesegnete Schmalzgrube bezeichnete und die im 19. Jahrhundert auch als bedeutendes Zentrum der preußischen Textilindustrie zu Wohlstand kam.
Dennoch ist dieses Eilenburg für die Nachwelt nicht gänzlich verloren. Seit 2004 kann nämlich im "Guckkastenprinzip" in die Vergangenheit geschaut werden. Möglich machen dies vierzehn sogenannte Camera Historica in der Stadt. Sie bieten nicht nur einen optischen Eindruck, wie es an der jeweiligen Stelle früher ausgesehen hat, sondern es gibt auch entsprechende Erläuterungen.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann auf dem Weg, der die vierzehn Kameras verbindet, auch über ein Dutzend ausgeschilderte Stationen "mitnehmen" beziehungsweise einen Abstecher dorthin machen. Der Kamera-Rundgang führt von der Muldebrücke quer durch die Innenstadt bis zum Fuße des Berges. Die Hinweisschilder führen einen aber auch noch auf den Burgberg. Von diesem gibt es einen Blick von oben auf die Stadt gratis dazu. Das volle Programm dauert etwa zwei Stunden und wurde vom Geschichts- und Museumsverein ausgearbeitet.
Stationen
Beschildert sind zudem folgenden Stationen, an denen entweder noch das alte Eilenburg zu sehen ist oder an denen sich für die Stadt Wichtiges ereignete:
- Torgauer Straße 37 (Quartier Napoleons)
- August-Fritzsche Straße 8 / Ecke Steinstraße (Erstes Ladengeschäft der Eilenburger Lebensmittelassoziation)
- Nordring 41 (Wohnhaus von Dr. Anton Bernhardi)
- Am Anger 31 (Laaservilla)
- Am Anger 29 (Bürgermeisterhaus)
- Leipziger Straße 62 (Geburtshaus von Dr. Hermann Hartmann)
- Leipziger Straße 20 (Gasthof Zum Schwarzen Adler)
- Eckartstraße 6 (Geburts- und Sterbestätte von Martin Rinckart)
- a und b: Wallstraße/Leipziger Brücke (Geburtshaus von Gustav und Oskar Höcker, heute unbebaut)
c: Wallstraße 2 (Geburtshaus von Karl Neumann, im April 1945 zerstört) - Am Anger 20 (Gebäude der Freimaurerloge)
- Bergstraße 82 (Gasthof Zum Braunen Bär)
- Bergstraße 81 (Geburtshaus Karl August Möbius)
- a: Weinbergstraße / Ecke Friedrichshöhe (Gut Berg von Eilenburg, Wohnstätte von Christian Ludwig Liscow)
b: Weinbergstraße / Ecke Friedrichshöhe (Gut Berg von Eilenburg, Geburtsstätte von Karl Eduard von Bülow) - Schlossberg 11 (Bergkirche St. Marien)
- Kellerstraße 10 (Eingang Bergkeller)
- Schlossberg 13 (Geburtshaus von Franz Abt)
Stele Via Regia
Camera Historica
An jedem Punkt, der in der Grafik mit einem Buchstaben gekennzeichnet ist, befindet sich eine Camera Historica:
- Muldebrücke: Blick Richtung ECW und Kültzschau
- Nordring / Ecke Goethestraße: Blick Richtung Burgberg Nordring um 1910
- Kornmarkt /Breite Straße: Blick Richtung Roter Hirsch Kornmarkt um 1940
- Marktplatz: Blick Richtung Osten Marktplatz um 1900 bebaut mit Viereck
- Rinckartstraße / Höhe Nikolaikirche: Blick Richtung Rathaus Nikolaikirche um 1940 und Pfarrhäuser um 1900
- Bahnhofstraße /Ecke Am Anger: Blick Richtung Nikolaikirche Rinckartstraße um 1940 mit Kornhaus
- Karlstraße / Ecke Rollenstraße: Blick Richtung Leipziger Straße Rollenstraße um 1900
- Wallstraße / Ecke Eckartstraße: Blick Richtung Leipziger Straße Eckartstraße um 1900
- Leipziger Straße / Höhe Eckartstraße: Blick Richtung Westen Leipziger Tor
- Am Anger / Ecke Leipziger Straße: Blick Richtung Mühlinsel Mühlplatz um 1940
- Leipziger Brücke: Blick Richtung Bergstraße
2018 sind drei Camera Historica auf dem Burgberg-Gelände hinzugekommen:
- Blick Richtung Bergfried
Blick Richtung Burgtor
Blick Richtung Pension Heinzelberge