Marienkirche

Der Name dieser Kirche ist älter als die Stadt Eilenburg, denn er bezeichnete ein Gotteshaus St. Marien auf dem Berg vor dem Burgward "Ilburg", was Lehmburg bedeutete. Dieser Burgward wurde, zusammen mit dem von Wurzen, um 907 errichtet. In diesem Burgward wurde eine kleine Petruskapelle für die Besatzung gebaut. Vor dem Burgward lag ein Sorbenweiler, die Zscheppelende. Als nun Mönche diesen Weiler zu missionieren begannen, fehlte eine Kirche, denn in den Burgward wollte man die Sorben aus Sicherheitsgründen nicht lassen. So wurde etwa um 940 die erste Marienkapelle erbaut. Hervorzuheben ist die zur Jahrtausendwende sanierte Geißler-Orgel aus dem Jahr 1863.

Chronik der Marienkirche

12. bis 16. Jahrhundert

Um 1140 ist auch diese durch eine Kirche aus Stein ersetzt worden. Die Spuren dieser romanischen Kirche sind noch heute zu finden: die Kämpferfriese im Chorraum, die Fensternischen an der Nord-, und Südwand und der Sitz draußen vor der Turmtür, welcher eine umgekehrte romanische Säulenbasis ist.
Im 13. Jahrhundert wurde die Sakristei angebaut. Ein großer Umbau im spätgotischen Stil geschah 1516 - 1522. Aus dieser Zeit stammt auch das Netzgewölbe mit der heute sichtbaren Malerei. In dieser Zeit ist auch die Reformation in Eilenburg eingezogen. Martin Luther war mehrere Male in Eilenburg und predigte während des Umbaues der Kirche in der Petruskapelle im Schloss. Später, 1522, 1536 und 1545 nachweislich in der Marienkirche.

17. und 18. Jahrhundert

1603 erhielt die Kirche eine Orgel und 1625 drei Glocken. Heute ist davon nur eine erhalten geblieben, da die beiden anderen Kriegen zum Opfer fielen. Zeitgleich wurde der Taufstein vom Grafen zu Mansfeld und Heldrungen gestiftet, dem damaligen kurfürstlichen Hauptmann der Ämter Leipzig und Eilenburg. Daher stehen auf dem Taufstein die Buchstaben: P.E.G.U.H.Z.M.E.H.Z.H.für Phillip Ernst, Graf und Herr zu Mannsfeld, Edler Herr zu Heldrungen. Auf dem Wappen am Taufstein stehen die Buchstaben: E.G.Z.M.G.R.V.P. für Elisabeth, Gräfin zu Mannsfeld, geborene Reußin von Plauen. Aus dieser Zeit stammt auch der Altaraufbau mit den Szenen aus der Bibel. Im Chorraum sind zwei Sakramentnischen zu sehen. Die kleinere ist noch aus der romanischen Kirche und die zweite ist bei dem Umbau 1522 dazugekommen. Sie dienten zur Aufbewahrung der Abendmahlgeräte. Mehrere Grabmähler sind erhalten, wobei die Chronik von 1696 noch viel mehr Grabsteine beschreibt, die inzwischen abhanden gekommen sind. Die Bilder aus der Orgelempore zeigen von links nach rechts Szenen aus der christlichen Geschichte.

1851wurde das Innere der Kirche wieder umgestaltet. Die Kanzel und Seitenemporen wurden erneuert.
1863baute Conrad Geißler die Orgel um und erweiterte sie
1945ist die Kirche durch Artilleriebeschuss beschädigt worden. Ein Pfeiler wurde zerstört und damit auch ein Stück vom Gewölbe, sowie alle Fenster
1946 - 1948wurden die Schäden ausgebessert
1962wurde die Südseite und 1980 die Nordseite des Schieferdaches erneuert
1981/1982wurde das Kirchenschiff verputzt und 1983 sechs neue Fenster eingesetzt sowie die Sakristei renoviert
1984erfolgte die Renovierung des Altarraumes
1985ist der Turm abgeputzt und die Innenrenovierung fortgesetzt worden (sechs neue Fenster)
1986wurden die Seitenschiffe und der Fußboden erneuert
1987am 4. Oktober konnte die "neue" Kirche feierlich eingeweiht werden.
1989/1990Die Kanzel, der Taufstein und der Altar sind restauriert worden.
1999/2000Die 1863 von Conrad Geißler gebaute Orgel wird durch die Kirchengemeinde für insgesamt 300 000 Mark restauriert. Am 29. Oktober 2000 weiht sie der frühere Gewandhaus-Organist Matthias Eisenberg nach 25 Jahren des Schweigens mit einem Benefizkonzert ein.
2007Abriss des Pfarrhauses
2010Bis 2011 erfolgt die rund eine Million Euro teure Hangsicherung des Burgberges unterhalb der Marienkirche.

 

Evangelische Kirchengemeinde "Martin Rinckart"

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